Beim Bau einer Immobilie, aber auch beim Erwerb eines bestehenden Objekts, spielt heutzutage die Energieeffizienz eine entscheidende Rolle. Wer heute renoviert oder saniert, muss über mehr als die reine optische Verbesserung des Hauses nachdenken. Egal ob Erneuerung der Heizanlage, Wärmedämmung oder Solarenergie – die Möglichkeiten sind vielfältig. Doch wer hat - speziell beim Neubau - die finanziellen Mittel, um sein Haus auf den neusten Stand in Sachen Energieeffizienz zu bringen? Förderungen zur energetischen Sanierung, meist vom Staat, können Hausbesitzer bei der Finanzierung unterstützen.
Seit Januar 2009 ist in Deutschland der Energieausweis für Wohngebäude Pflicht, sofern sie neu vermietet oder verkauft werden. Der Energieausweis zeigt an, welchen Energieverbrauch ein Haus hat und welche Kosten auf den Besitzer oder Mieter zukommen. Ähnlich wie es heute bei Elektrogeräten, wie Kühlschränken oder Waschmaschinen, der Fall ist, zeigt der Ausweis an, wie energieeffizient ein Gebäude ist. Speziell der Bereich Warmwasser und Heizung ist ein großer Kostenfaktor, der anhand des Energieausweises eingeschätzt und bei Bedarf mit anderen Objekten verglichen werden kann. Zusätzlich können im Energieausweis Modernisierungsvorschläge vermerkt werden. Objekte mit vorbildlichem Energieausweis können sogar ein Gütesiegel der Deutschen Energie-Agentur GmbH (dena) erhalten.
Förderung des Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA)
Im Jahr 2011 konnte der Anteil von erneuerbaren Energien in der Stromversorgung die 20%-Marke überschreiten. Die Investition in erneuerbare Energien zahlt sich nicht nur für Unternehmen,
sondern auch für den Ottonormalverbraucher aus. Speziell Hausbesitzer können ihren Teil dazu beitragen.
Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) fördert den Bau für Maßnahmen
zur Nutzung erneuerbarer Energien. Dazu gehören beispielsweise Solaranlagen oder Wärmepumpen. Antragstellern wird ein einmaliger Förderbetrag gezahlt.
Das sollten Sie wissen:
Förderprogramme der KfW
Die KfW fördert verschiedene Projekte, meist in Hinsicht auf Energieeffizienz. Wer sein Heim energiesparend sanieren möchte, kann hier auf das Programm Energieeffizient Sanieren zurückgreifen. Zuschüsse gibt es für den Kauf eines bereits sanierten Objekts, aber auch für den Umbau. Die Maßnahmen müssen hierbei den Kriterien entsprechen, die die KfW vorgibt. Mit dem Programm KfW-Effizienzhaus können Neubauten gefördert werden. Gewählt werden kann zwischen einem günstigen Kredit oder einem Zuschuss. Je höher der Standard des Hauses nach den Maßnahmen ist, desto mehr Zuschüsse gibt es von der KfW. Auch Einzelmaßnahmen, wie Wärmedämmung, Heizanlagen oder Fenster können von der KfW gefördert werden. Wahlweise gibt es auch einen prozentualen Zuschuss der förderfähigen Kosten. Solaranlagen und sogenannte KWK-Anlagen (kombinierte Anlagen zur Strom- und Wärmeerzeugung) können ebenfalls bezuschusst werden. Zusammenfassend sind also diese Maßnahmen förderfähig:
Landesförderinstitute und Umweltministerien
Auf Landesebene können ebenfalls Förderungsmöglichkeiten in Anspruch genommen werden. Die sogenannten Landesförderinstitute können über ein Kreditinstitut zinsgünstige Kredite vergeben.
Die genauen Konditionen variieren von Land zu Land, sind allerdings auch abhängig vom Programm. Es sollte also individuell geprüft werden, ob im entsprechenden Bundesland ein Programm
zur Förderung erneuerbarer Energien vorhanden ist und wer hier teilnehmen kann.
Auch über Umweltministerien können derartige Vorhaben bezuschusst werden. Allerdings gilt hier ebenfalls:
Es gibt keine einheitliche Regelung. Jeder muss einzeln prüfen, ob im eigenen Bundesland entsprechende Maßnahmen angeboten werden und ob man sich für diese qualifiziert.
Umweltbanken bzw. ethische Banken
Umweltbanken bzw. ethischen Banken treten vermehrt in das Blickfeld von Verbrauchern. Diese Banken legen ihren Fokus bei Investitionen auf ethische Grundsätze. Kunden können sich sicher sein, dass gewisse Unternehmensbereiche (Atomenergie, Kinderarbeit, Umweltverschmutzung, Rüstungsindustrie, Tierquälerei etc.) kategorisch ausgeschlossen werden. Entspricht der Verwendungszweck den Vorgaben der Bank, können bei den meisten Instituten auch Kredite beantragt werden. Ob das eigene Vorhaben unterstützt wird, hängt von der jeweiligen Bank und deren Vorgaben ab.
Fazit: Die Fördermöglichkeiten sind breit gestreut
Sowohl der Staat als auch die freie Wirtschaft unterstützen das energetische Sanieren des Eigenheims. Da das Energiesparen jedes einzelnen von hoher Bedeutung ist, kann sich der Immobilienbesitzer sicher sein, nicht alles selbst finanzieren zu müssen bzw. Kredite mit günstigen Bauzinsen zu erhalten. Besonders wichtig ist bei allen Vorhaben, dass sie zur Programmpolitik des jeweiligen Anbieters passen müssen und den Vorgaben entsprechen müssen. Ein weiterer wichtiger Punkt ist, dass man sich rechtzeitig über Fördermöglichkeiten des energetischen Sanierens informiert, da diese meist vor Beginn der Maßnahmen beantragt werden müssen.